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09.11.2015

Erfolgreich im Wettbewerb RelPlus

Dokumentation über die Wendezeit: Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Franz-Gymnasiums Parchim holten sich 1000 Euro Preisgeld

Probenarbeit im FFG mit Theater-Intendant Thomas Ott-Albrecht. Foto: privat
Probenarbeit im FFG mit Theater-Intendant Thomas Ott-Albrecht. Foto: privat © Foto: privat

Im vergangenen Schuljahr hat sich die damalige 8c einer besonderen Herausforderung gestellt. Das Pädagogisch-Theologische Institut der Nordkirche wollte auf ganz eigene Weise das 25-jährige Jubiläum der friedlichen Revolution und der deutschen Wiedervereinigung würdigen, indem es den Landeswettbewerb RelPlus ins Leben rief. "Wer bin ich ...? ... wenn sich alles ändert? Identitäten im Wandel: 1989 - 2015", so lautete der vielversprechende Titel des Wettbewerbs, der mit insgesamt 12 Themen Kinder und Jugendliche zur Auseinandersetzung mit einem Stück aktueller deutscher Geschichte ermutigen wollte. Dabei war fächerübergreifendes Arbeiten Voraussetzung.

Vom Wettbewerb angesprochen fühlten sich am Friedrich-Franz-Gymnasium Parchim die Religionslehrerin Diana Schlüter-Beck und der Sozialkundelehrer Hajo Frank. Es wurde gemeinsam mit den Religionsschüler/innen der 9c Wissen erarbeitet, Ideen entwickelt, Interviews geführt. Unterstützt wurde das Projekt durch den Stadtfotografen Herrn Voß. Dank der langjährigen Fotoleidenschaft von Herrn Voß konnten die Schülerinnen und Schüler an Originalfotos die Zeit der "Wende" hautnah miterleben, lasen zusätzlich Auszüge aus den Erinnerungen von Pastor Pilgrim, befragten den damaligen Diakon Herrn von Rechenberg und versuchten, auf diese Weise herauszuarbeiten, was Menschen damals bewegte, wie sich v.a. Jugendliche orientierten, was an Hoffnungen aufleuchtete. Die nachfolgenden umwälzenden Veränderungen machten Mut auf einen Neubeginn, gingen aber auch einher mit einer Desillusionierung. So gab es Lebensbrüche, Enttäuschungen, Ängste. Die jungen Leute blieben hier aber nicht stehen, sondern fragten weiter, fragten, welche Chancen sich für das Hier und Jetzt, für sie ergeben. Aus all den gesammelten Materialien entstand eine Art Textcollage, die wiederum den Intendanten des Mecklenburgischen Landestheater Parchim, Thomas Ott-Albrecht, inspirierte, mit den Mädchen und Jungen an der Schule zu arbeiten. So wurde aus der Religionsstunde am Montag eine theaterpädagogische Sprech- und Übungsstunde, bei der so mancher ganz neue Seiten an sich entdeckte. Unvergesslich bleibt der Satz: "Ihr müsst euch den Text anziehen." Eingereicht wurden eine Dokumentation aller Arbeitsergebnisse und eine Performance auf DVD, die mit anderen Beiträgen um die Gunst der Jury konkurrierte.

Am 6.11. war es nun endlich soweit. Im Neustädtischen Palais in Schwerin fand die feierliche Prämierung statt. Es war ein besonderer Nachmittag, den alle erleben durften. Schüler/innen der Ataraxia - Musikschule Schwerin umrahmten die Auszeichnungen feierlich, Beiträge wurden vorgestellt und gewürdigt. Die Spannung stieg, denn keine der eingeladenen Klassen wusste, welchen Platz sie erreicht hatten. Und so war die Freude und Überraschung groß, als endlich der Name des Friedrich-Franz-Gymnasiums im Zusammenhang mit einem Preis in Höhe von 1.000 Euro fiel.

Dazu muss noch gesagt werden, dass alle Gymnasiasten trotz des Betriebspraktikums, das in diese Zeit fiel, an der Preisverleihung teilnahmen. Diesen Nachmittag konnte man sich einfach nicht entgehen lassen und er wird noch lange in Erinnerung bleiben, auch das leckere Buffet, das alle im Anschluss genießen konnten. Allen Beteiligten, insbesondere Diana Schlüter-Beck, gilt an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.

Cornelia Flörke, FFG Parchim