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23.02.2017

Landschaften von Weltrang

Fachtagung in Zarrentin: UNESCO-Biosphärenreservate in der Metropolregion Hamburg sprechen über mehr Zusammenarbeit

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Am Rande der Fachtagung der UNESCO-BIosphärenreservate in der Metroplregion Hamburg: Bernd-Ulrich Netz, Behörde für Umwelt und Energie Hamburg, Leiter der FAG Naturhaushalt, Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Klaus Jarmatz, Leiter des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe, Dr. Christian Frenzel, Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern (v.l.) © Metropolregion Hamburg

Weltweit gibt es gut 500 UNESCO Biosphärenreservate, 15 davon in Deutschland. Mit knapp 10.800 Quadratkilometern liegt mehr als die Hälfte der Fläche zwischen Nordsee, Elbe und der Schaalsee-Region in der Metropolregion Hamburg. Mit einer Fachtagung heute (23.02.2017) in Zarrentin am Schaalsee regt sie nun mehr Zusammenarbeit an.

Die Biosphärenreservate in der Metropolregion Hamburg sind beliebte Urlaubs- und Naherholungsziele, wegen ihrer niedrigen Umweltbelastung und reizvollen Landschaft geschätzt. Zusätzlich werden sie als Kulturlandschaften wirtschaftlich genutzt. Sie liegen in ländlichen Räumen und brauchen Zukunftskonzepte für den demographischen Wandel.

So unterschiedlich das Wattenmeer, die Flusslandschaft Elbe und die Schaalsee-Region sind, eint sie doch ihr Artenreichtum und die Vielfalt ihrer Biotope. Noch etwas haben diese Landschaften gemeinsam: Hier werden Wege gesucht, den Menschen vor Ort eine Perspektive zu geben, ohne die Natur- und Kulturlandschaften zu zerstören.

So appellierte Frau Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, in ihrem Vortag: „Ich bitte Sie, mit Ihrem Engagement für eine nachhaltige Entwicklung nicht nachzulassen. Erkennen Sie die großen Chancen, die nachhaltige Entwicklung auch künftig für Ihre Region bietet. Nehmen Sie die UNESCO-Anerkennung als Chance, aber auch als Verpflichtung wahr, ihren Beitrag zur Erreichung der Agenda 2030 zu leisten.“

Biosphärenreservate sind Regionen, in denen nicht nur die Natur bewahrt wird, sondern auch wirtschaftliche, soziale und kulturelle Ziele verfolgt werden. Sie sollen sich weiter entwickeln und an die moderne Arbeitswelt anpassen. In der Metropolregion Hamburg gibt es besonders im Ländlichen erhebliche Herausforderungen wie Abwanderung und die Versorgung der Bevölkerung mit Bildung, Nahverkehrs- und Kulturangeboten. Aber es gibt auch Potenziale, die es zu nutzen gilt. Wertvolle Landschaften wie das Wattenmeer, die Flusslandschaft Elbe und die Schaalsee-Region gehören zu wichtigen Potenzialen der Peripherie, aber auch der Region insgesamt. Sie bereichern durch eine hohe Lebensqualität und sind ein wichtiger Standortfaktor für die hier lebenden 5,3 Millionen Menschen.

Ihre Vermarktung sowie die Weiterentwicklung und gleichzeitiger Erhalt von Natur und Landschaft sind wichtige Aufgaben für die Zukunft. Dies soll sich nicht auf die touristische Nutzung und Vermarktung beschränken. Ein weiterer Schritt ist es, der ansässigen Bevölkerung Perspektiven zu bieten, und eine ausgewogene, regionale Entwicklung zu ermöglichen.

Dazu Dr. Christian Frenzel, Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern und Vorsitzender des Regionsrats der Metropolregion Hamburg in seinem Grußwort: „Die Biosphärenreservate können ein wichtiges Instrument dazu sein, die unterschiedlichen Belange, die im ländlichen Raum aufeinander stoßen, in Einklang zu bringen: die wirtschaftlichen Interessen der dort lebenden Menschen, ihr Bedürfnis nach Erholung, die Chancen, die sich aus einem verträglichen Tourismus ergeben, aber eben auch der Schutz von Natur und Umwelt.“