21.06.2017
Förderpreis für Kunst- und Kulturarbeit mit Kindern und Jugendlichen 2017 vergeben
Festveranstaltung auf dem Golchener Hof: Klavierspieler der Grundschule „Kantor Carl Ehrich“ in Plau am See, das Funkenmariechen und die Kleine Garde vom Lübzer Karnevalclub 54 e.V. sowie das Filmprojekt „Sie kommen“ der Klasse 9b der Regionalschule Domsühl ausgezeichnet.

Besonderen Grund zum Jubeln haben Katharina Keil, Sarah Brauer, Charlize Erdmann und Daniel Drüsedau: Die Gruppe der Klavierspieler der Grundschule „Kantor Carl Ehrich“ in Plau am See belegt den 1. Platz beim Förderpreis für Kunst- und Kulturarbeit mit Kindern und Jugendlichen 2017 und erhält ein Preisgeld von 400 Euro. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen das Funkenmariechen nebst der Kleinen Garde vom Lübzer Karnevalclub 54 e.V. und die heutige Klasse 10b mit ihrem Lehrer Mathias Rivoir von der Regionalschule Domsühl für das Filmprojekt „Sie kommen“. Sie erhalten ein Preisgeld von jeweils 300 Euro.
In diesem Jahr haben sich insgesamt neun Projekte im Landkreis Ludwigslust-Parchim um den Förderpreis für Kunst- und Kulturarbeit mit Kindern und Jugendlichen beworben. Die Auszeichnung aller Nominierten mit Ehrenurkunden sowie die Übergabe der Preise durch Kreistagspräsident Olaf Steinberg und den Beigeordneten Andreas Neumann erfolgte heute (21.06.2017) im Rahmen einer Festveranstaltung auf dem Golchener Hof bei Brüel. Neben den Preisträgern sorgte auch der bekannte Bauchredner Eddy Steinfatt für beste Unterhaltung und erntete, wie auch die Nachwuchskünstler, viel Applaus.
„Kulturarbeit mit Kindern und Jugendlichen ist ein besonderer Teil der Förderung von jungen Menschen. Sie ist persönlichkeitsbildend. Sie hat Einfluss auf das Normen- und Werteverständnis. Sie hilft Emotionen auszudrücken. Sie fördert auf vielfältige Weise die Kommunikation und Interaktion. Sie hilft, kreative Fertigkeiten zu entdecken und weiterzuentwickeln. Sie sensibilisiert für gesellschaftlich bedeutsame Themen“, würdigte der Beigeordnete Neumann das Engagement der Nominierten und verwies darauf, dass die neunköpfige Jury eine wirklich schwere Aufgabe gehabt habe. „Denn alle Vorschläge sind sehr gute Beispiele für interessante und nachahmenswerte Projekte in der Kinder- und Jugendarbeit. Alle für den Förderpreis Nominierten belegen eindrucksvoll, welch hohen Stellenwert die Kunst- und Kulturarbeit mit Kindern und Jugendlichen bei uns im Landkreis hat. Darauf können wir alle stolz sein.“
Der Förderpreis für Kunst- und Kulturarbeit mit Kindern und Jugendlichen wurde 2005 von Jörg Klingohr alias „Bauer Korl“ ins Leben gerufen. Er würdigt kulturelle und künstlerische Leistungen, die sich durch innovative Ideen, besonderes Engagement oder hervorragende Qualität auszeichnen. Die Preisvergabe findet jährlich auf Jörg Klingohrs Hof in Golchen statt, Kaffee und Kuchen inklusive. Der Preis ist mit insgesamt 1000 Euro dotiert. Preisstifter Jörg Klingohr sponsert 500 Euro, die übrigen 500 Euro steuern die Sparkasse Parchim-Lübz und die Sparkasse Mecklenburg-Schwerin jeweils zur Hälfte bei.
Die Preisträger 201
Den 1. Platz (400 Euro) belegt die Gruppe der Klavierspieler der Grundschule „Kantor Carl Ehrich“ in Plau am See für ihre „für ihre beachtlichen musikalischen Leistungen“, wie die Jury zu Recht befand. Der Gruppe gehören Katharina Keil, Sarah Brauer, Charlize Erdmann und Daniel Drüsedau an.
Der 2. Platz (300 Euro) geht an das Funkenmariechen und die Kleine Garde des Lübzer Karnevalsclub 54 e.V. für die ehrenamtliche Pflege, Vermittlung und Verbreitung kulturellen und künstlerischen Erbes und die Pflege der Tradition und des karnevalistischen Brauchtums an Kindern und Jugendlichen. Alljährlich fahren die Tanzgarden zum Ausscheid des Jugendkunstpreises unseres Bundeslandes. Zahlreiche Pokale zeugen von ihrem guten Abschneiden.
Lucie ist seit 2015 das Tanzmariechen des Lübzer Karnevalclubs, bereits mit fünf Jahren begann sie ihr Training bei diesem Verein. Ihr ausgezeichnetes Können, welches sie mit sehr viel Ehrgeiz und Ausdauer erreichen konnte, brachte ihr bereits Titel bei Wettbewerben ein.
Auf den 3. Platz (300 Euro) kommen Schüler der heutigen Klasse 10b der Eldetalschule Domsühl mit dem Filmprojekt „Sie kommen“. Mit diesem Film haben sie den Filmideenwettbewerb „Klappe gegen Rassismus“ von der RAA MV- Regionale Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie MV e.V. gewonnen. Der Film konnte mit professioneller Unterstützung zu einem richtigen Film umgesetzt werden.
Ebenfalls nominiert und mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet:
- Schüler und Schülerinnen der Grundschule „Theodor Körner“ Wöbbelin mit dem Projekt Niederdeutsch. Seit vielen Jahren wird hier die plattdeutsche Sprache gepflegt. Die Kinder lernen Lieder, Gedichte, Reime, Tänze und Sketche, die sie zu verschiedenen Anlässen aufführen und damit anderen Menschen eine Freude bereiten.
- Die Schülertheatergruppe „Teich Ensemble“ der Förderschule am Neuen Teich in Lübz mit dem Theaterstück „Das Tierhäuschen“. Ganz hervorragende Arbeit wurde hier geleistet. Das Stück wurde zusammen mit ihrem Lehrer Steffen Petzak einstudiert. Kostüme und Requisiten wurden selbst und mit Hilfe hergestellt. Die Auftritte waren dann eine riesige Herausforderung, die aber alle super gemeistert haben.
- Das Projekt „Spurensuche – Spuren der Vergangenheit führen in die Gegenwart“ der Eldetalschule Domsühl. Geschichte wird für Jugendliche erst richtig begreifbarer, wenn es sich um Regionalgeschichte handelt. Sie erforschten, was sich in den Jahren 1933 bis 1945 in ihrer Heimat zugetragen hat. Gestartet wurde das Projekt in der Mahn- und Gedenkstätte Wöbbelin. Die Ergebnisse wurden auf Plakaten dargestellt. Zusätzlich entstand eine Power Point Präsentation. Das vorgestellte Projekt zeichnet sich durch seinen forschenden- handlungsorientierten Charakter aus. Die Schüler begegneten Geschichte und erforschten diese. Die damit gewonnenen Erkenntnisse über die Folgen von Diktatur und Intoleranz gegenüber anders Denkenden oder anders Glaubenden, sind wichtige Grundlagen zur Demokratieerziehung und zur Toleranz.
- Schülerinnen und Schüler der Edith-Stein-Schule Ludwigslust mit dem Projekt „Sprachen und Länder der Welt!“. Der besondere Schwerpunkt lag dabei auf der traditionellen Sprache voriger Generationen, dem Plattdeutschen. Es wurden Experten dazu eingeladen und es wurde gesungen, getanzt und gebacken. Hahn, Huhn und Hund führten plattdeutsch durch das Programm, d.h. sie empfingen Besucher aus aller Welt und ließen sich zeigen, was diese aus ihrem Herkunftsland mitgebracht hatten.
- Kinder der Grundschule Techentin mit ihrem künstlerischen Projekt „See(h)schlange“. In die Planung des Projektes flossen besondere künstlerische Darstellungen Friedrich Hundertwasser mit ein, die im Vorfeld mit den Kindern erarbeitet wurden. Glaskünstlerin Ute Stender stellte Glasscheiben, Ton und Glasfarben zur Verfügung. Alle Teile der See(h)schlange wurden von den Kindern hergestellt auf Platten befestigt und ergaben zum Schluss ein Ganzes, was jederzeit am Schwanzende verlängert werden kann. Dieses Schmuckstück erstrahlt jetzt auf dem Flur in der Grundschule und lädt zum Verweilen, Suchen, Entdecken und bewundern ein.
- Bernd-Udo Heckendorf ist begeisterter Naturfotograf seit 1970. Sein besonderes Anliegen gilt der Jugend, die er mit seinen Naturbildern für den Schutz und den Erhalt der heimischen Natur begeistern möchte.