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10.03.2017

Jobcenter zieht Bilanz

Positive Entwicklung setzt sich auch 2016 fort /niedrigste Arbeitslosenquote in MV

Das Jobcenter Ludwigslust-Parchim verzeichnete 2016 eine positive Gesamtentwicklung. Diese Bilanz zogen der stellvertretende Landrat und Vorsitzende der Trägerversammlung des Jobcenters, Wolfgang Schmülling, sowie der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwerin, Guntram Sydow, und der Geschäftsführer des Jobcenters Ludwigslust-Parchim, Hagen Liedtke. Erneut ging die Arbeitslosigkeit im Landkreis Ludwigslust-Parchim gegenüber den Vorjahren spürbar zurück. „Im Jahr 2016 lag die Arbeitslosenquote erstmals seit der Landkreisfusion im Jahresdurchschnitt unter 7 Prozent (6,7 Prozent)“, so Hagen Liedtke. Die jahresdurchschnittliche Zahl der Arbeitslosen im Landkreis sank seit dem Jahr 2012 von 10664 auf 7679. Der relative Rückgang der Arbeitslosigkeit im Bereich der Grundsicherung (SGB II) fiel im Jahr 2016 mit 28,1 Prozent sogar erstmals höher aus als im Bereich der Agentur für Arbeit (SGB III) mit  27,8 Prozent. Im Vergleich von 2006 zu 2016 beträgt der Rückgang im SGB II  55 Prozent im Vergleich zu 65,5 Prozent im SGB III.
Erfreut weist Wolfgang Schmülling darauf hin, dass im Landkreis Ludwigslust-Parchim damit zum wiederholten Mal die niedrigste Arbeitslosenquote in Mecklenburg-Vorpommern erreicht werden konnte. Weiterhin gute Erfolge gab es auch beim Abbau der Jugendarbeitslosigkeit im Landkreis. Seit 2006 ist hier ein Rückgang um 73 Prozent bzw. um 1855 Jugendliche zu verzeichnen. 2016 waren jahresdurchschnittlich 686 Jugendliche unter 25 Jahren im Landkreis arbeitslos.
Der Geschäftsführer des Jobcenters, Hagen Liedtke, weist darauf hin, dass sich die Zahl der Menschen im Landkreis, die Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes  nach dem SGB II  beziehen - trotz des Bestandes von jahresdurchschnittlich 464 schutzsuchenden Flüchtlingen - um 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr bzw. um 43,7 Prozent gegenüber 2006 verringert hat. So erhielten im Jahr 2016 jahresdurchschnittlich 17172 Personen Grundsicherungsleistungen, das waren 928 weniger als noch im Jahr 2015. Gegenüber dem Jahr 2006 sind im Landkreis damit 13.335 Personen weniger auf Leistungen der Grundsicherung angewiesen. Eine weiterhin anhaltende und sehr ermutigende Tendenz, wie Hagen Liedtke weiter ausführte.
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwerin, Guntram Sydow ergänzt: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jobcenters haben 2016 erneut einen erheblichen Beitrag dazu geleistet, dass die Arbeitslosigkeit – insbesondere auch die Langzeitarbeitslosigkeit – sowie die Hilfebedürftigkeit von Menschen im Landkreis Ludwigslust-Parchim weiter gesunken ist. Zugleich ist dem Jobcenter die Aufnahme und Betreuung der schutzsuchenden Flüchtlinge in sehr gut vorbereiteter Weise gelungen, ohne dass deswegen das Regelgeschäft beeinträchtigt worden wäre.“
Die insgesamt positive Entwicklung wirkt sich auch auf die durch das Jobcenter verausgabten Leistungen zum Lebensunterhalt sowie die Kosten für Unterkunft und Heizung aus.  Betrugen diese Ausgaben im Jahr 2015 noch 73,6 Mio. Euro, sanken sie im Jahr 2016 auf 70,9 Mio. Euro bzw. um 3,7 Prozent. Bei den Leistungen zum Lebensunterhalt belief sich der Rückgang gegenüber 2015 auf 1,2 Mio. Euro, bei den Leistungen für Unterkunft und Heizung auf 1,5 Mio. Euro. 
„Dadurch konnten erneut Entlastungseffekte für den Kreishaushalt und die Gesamtheit der Steuerzahler bewirkt werden.“, so der stellvertretende Landrat Wolfgang Schmülling. „Alles in allem konnten die Gesamtausgaben - dazu zählen auch die Verwaltungsausgaben sowie die Ausgaben für Eingliederungsleistungen - im Vergleich zum Jahr 2006 mittlerweile um 47,8 Mio. Euro reduziert werden“, ergänzt Hagen Liedtke. Im Landkreis Ludwigslust-Parchim bestand auch im vergangenen Jahr eine ungebrochen starke Nachfrage nach Arbeitskräften. So wurden durch den gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters 6.308 Stellenangebote neu aufgenommen, gegenüber 2015 ist dies eine Steigerung um 613 Stellen bzw. 10,8 Prozent.
„Die Deckung des regionalen Fachkräftebedarfs durch zielgerichtete, abschlussorientierte Qualifizierungen von Arbeitsuchenden bildete auch 2016 einen besonderen Schwerpunkt der Arbeit der Mitarbeiter des Jobcenters“, so Hagen Liedtke. Dieser Ansatz werde auch im Geschäftsjahr 2017 konsequent weiterverfolgt und ist dabei sowohl auf Berufsanfänger, als auch auf Erwachsene gerichtet, deren Qualifikation auf die sich ändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes ausgerichtet bzw. angepasst werden müssen. „Die Herausforderung eine zügige, zugleich aber auch möglichst nachhaltige Integration der durch das Jobcenter zu betreuenden Flüchtlinge zu erreichen, bleibt uns auch im Jahre 2017 erhalten“, führt Hagen Liedtke weiter aus. „Dies wollen wir unter anderem durch Kombinationen von betrieblichen Praktika und ergänzenden sprachfördernden Angeboten erreichen, für die entsprechende Maßnahmen und Projekte bereits auf den Weg gebracht sind“, ergänzt der Geschäftsführer des Jobcenters. Im Geschäftsjahr 2016 konnten im Landkreisgebiet bereits insgesamt 34 Menschen mit Migrationshintergrund in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden.